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SAFTFASTEN

Meine persönliche Fastenwoche: Einige haben es ja bereits auf social media mitbekommen – ich habe mich dazu entschlossen eine Woche „Saftfasten“ auszuprobieren. Für mich waren vor allem zwei Gründe ausschlaggebend. Erstens: mal wieder etwas Neues auszuprobieren, etwas, dass ich noch nie gemacht habe und schauen, wie es mir dabei geht – also raus aus der Komfortzone. Zweitens: meinen Körper, vor allem Magen und Darm, mal zu entlasten, zu reinigen, eine Pause zu gönnen. Fasten heißt für mich nicht nur „nicht essen“. Dazu dann mehr am Ende des Beitrags in meinem Fazit.

Wichtig vorab: ich schildere hier meine persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema. Bitte achte immer gut auf dich und deinen Körper und sei dir deiner Selbstverantwortung bewusst. Wenn du unsicher bist, ob Fasten etwas für dich ist, wende dich bitte vorab an einen Arzt und lass dich dahingehend untersuchen. Ebenso bei Erkrankungen, z.B. Diabetes. Falls du trotz körperlicher Fitness noch Zweifel hast, ist es vielleicht gerade nicht die passende Zeit für dich, das jetzt zu machen. Auch das ist okay. Höre auf dein Bauchgefühl, jeder Mensch ist anders, jeder Körper individuell.

Nun zu meiner einwöchigen Fastenkur: Gestartet habe ich an einem Freitag, da ich wusste, dass die ersten 2 Tage voraussichtlich die „härtesten“ werden und ich an diesem Wochenende keine Termine hatte, also meinem Körper auch wirklich die Ruhe gönnen konnte, die er braucht. Dieser erste Tag (bei mir eben ein Freitag) ist der sogenannte „Entlastungstag“. Das bedeutet, dass der Körper langsam auf das Fasten vorbereitet wird und an diesem Tag nur Obst und Gemüse ohne Fett und Salz gegessen werden. In der Früh wird mit einem Glas Sauerkrautsaft gestartet, welches den Darm anregen soll. Über den Tag verteilt sollte viel getrunken werden, z.B. Wasser, Kräutertee – keine gezuckerten oder alkoholischen Getränke, kein Kaffee oder Schwarztee. Wichtig an diesem ersten Tag ist auch, sich bewusst Zeit zum Essen zu nehmen, gut zu kauen anstatt schnell hinunter zu schlingen. Achte auch auf die Qualität deiner Nahrung und gib Bio-Produkten den Vorzug.

An Tag 2 soll der Darm entleert werden, wofür gleich in der Früh zwei Gläser Sauerkrautsaft getrunken werden. Über den Tag verteilt wieder reichlich Kräutertee und Wasser trinken, sowie insgesamt einen Liter Gemüsesaft (z.B. Rote Rübe, Sellerie, Karotte, Tomate, Gurke…) Natürlich kann auch eine Kombination aus verschiedenen Säften getrunken werden oder z.B. der Tomatensaft erwärmt als Suppe gelöffelt werden. Es sollten keine Gewürze verwendet werden, man kann aber etwas Ingwersaft hinzufügen. Heute und morgen merkst du möglicherweise, wie dein Körper „arbeitet“ und sich befreit. Das kann sich in verschiedensten Symptomen, wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, usw. … zeigen und ist bei jedem Menschen individuell. Nimm es war, spüre hin und gib deinem Körper die nötige Ruhe.

Tag 3 – Tag 6 sind die eigentlichen Fastentage, an denen jeweils 2 Liter Wasser/Kräutertee und 1 Liter Gemüsesaft getrunken werden. Ich habe ab Tag 3 meinen Gemüsesäften einen Schluck Apfelsaft beigemengt, da ich generell einen schwachen Kreislauf habe, das dann vermehrt gemerkt habe und damit entgegenwirken konnte. (Eigentlich werden beim Saftfasten nur Gemüsesäfte getrunken, aber wie gesagt, jeder Mensch ist da anders. Man sollte nur nicht zu viel Obstsaft verwenden) Ab Tag 4 wirst du wieder mehr Energie und Kraft spüren, mögliche Beschwerden verschwinden und du kannst auch etwas Sport machen, wenn du dich gut fühlst. Ich habe dann wieder mit Yoga begonnen. Schaue auch hier, was sich für dich gut anfühlt.

An Tag 7 beginnt das sogenannte „Fastenbrechen“ und der Körper wird wieder allmählich an feste Nahrung herangeführt. Dies sollte behutsam geschehen! Also kleine Stücke nacheinander essen, bewusst und langsam kauen, bis wirklich ein Brei im Mund entsteht und sich wirklich Zeit für die Mahlzeiten nehmen! Ich habe in der Früh mit einem gedämpften Apfel gestartet, zu Mittag gab es gekochte Kartoffeln mit Kräuter-(Soja)Joghurt und am Abend eine Gemüsecremesuppe. Alles ungewürzt und ungezuckert! Du wirst merken, wie intensiv alles schmeckt 😉

Am letzten Tag (Tag 8) sollten ebenso noch schwere, fettige und stark gewürzte Speisen gemieden werden. Bei mir gab es in der Früh warmen Porridge aus Haferflocken und Hafermilch mit einer halben Banane und jeweils einer Prise Zimt, Tonkabohne und ungesüßtem Kakaopulver. Zu Mittag nochmals Kartoffeln wie am Vortag mit Kräuterdip, dazu etwas Tofu und Zucchini. Am Abend dann die Gemüsecremesuppe vom Vortag mit einer Scheibe Brot.

Nun noch zu eurem Fragen, die ihr mir zum Thema geschrieben habt:

  1. Welche Säfte verwendet man?

Alle möglichen, reinen Gemüsesäfte in Bio-Qualität. (z.B. Rote Rübe, Sellerie, Karotte, Tomate, Gurke…) Es gibt auch eigene „Saftfasten-Pakete“ zu bestellen, in denen bereits alles enthalten ist. Ansonsten gibt es Bio-Säfte z.B. bei DM, Denns, sowie in Reformhäusern. Natürlich könnt ihr auch selbst entsaften (hab ich teilweise auch gemacht) und euch so eure gewünschten Säfte selbst frisch herstellen.

  • Wie lange fastest du?

Alles zusammen gerechnet waren es 8 Tage. Davon ein Entlastungstag, ein Abführtag, vier Fastentage, und zwei Tage Fastenbrechen.

  • Welche Gemüse- und Obstsorten passen am besten zusammen?

Auf Obstsäfte sollte man wenn möglich verzichten (und wenn, nur ganz wenig davon verwenden). Bei den Gemüsesäften kann man bereits fertige Mischungen kaufen oder selbst nach Geschmack mischen. Ich fand die Kombination Karotte-Sellerie-rote-Rübe-Ingwer lecker. Tomatensaft fand ich heiß als „Suppe“ toll.

  • Gibt’s bei dir Toppings auch?

Nein.

  • Warum macht man das?

Ich denke, da gibt’s verschiedenste Gründe. Ich wollte mal etwas ausprobieren, was ich noch nie gemacht habe. Einfach um zu sehen, wie es mir dabei geht, was ich dabei bemerke, wie ich mich währenddessen und danach fühle usw. Ein weiterer Grund fürs Fasten war für mich die Reinigung und Entlastung des Körpers, vor allem des Magen-Darm-Traktes.

  • Ist Fasten zum Abnehmen geeignet?

Nein. Wahrscheinlich zeigt die Waage nach einer Fastenwoche weniger an, isst man dann aber wieder normal bzw. so, wie man davor auch gegessen hat, steigt natürlich auch das Gewicht wieder. Um abzunehmen empfiehlt sich eine langfristige Ernährungsumstellung, sowie die Berücksichtigung weiterer Faktoren, wie z.B. Bewegung, Schlaf, Stress, …usw.

  • Kann man während der Stillzeit fasten?

Man sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit fasten, um die Nährstoffversorgung für sich und das Kind gewährleisten zu können.

Mein Fazit nach dieser Woche: Auch wenn die ersten Tage nicht einfach waren, hat es insgesamt gut getan und ich speichere es positiv ab. Ich habe bemerkt, wie viel sich im Alltag um das Thema „Essen“ dreht, wie stark gewürzt manche Speisen eigentlich sind, wie schön Genuss sein kann, wie wenig Zeit wir uns oft für unsere Nahrungsaufnahme nehmen und wie lieblos wir unser Essen oft gestalten. Appetit, Hunger, Essen können tolle Gefühle sein, denen man immer wieder mal achtsam begegnen sollte. Ich nehme so vieles nun wieder bewusster und intensiver wahr, sowohl die ganzen wunderbaren Gerüche und Geschmacksrichtungen, als auch die Wertschätzung für die Nahrung. Generell hab ich die Fastenwoche auch zum „Runterkommen“ und entspannen genutzt, d.h. weniger social media, weniger Termine, viel ausruhen, reichlich Schlaf, intensiv auf den Körper und das Bauchgefühl achten… usw. – was sich wirklich gut angefühlt hat.

Zusammengefasst kann ich somit sagen, dass es wahrscheinlich nicht mein letztes Mal Fasten war. Und da nicht nur jeder Mensch/Körper anders ist, sondern auch jedes Mal fasten wieder anders ist, bin ich schon gespannt aufs nächste Mal.

Ich hoffe euch hiermit einen kleinen, verständlichen Einblick ins Thema Fasten gegeben zu haben und freue mich auf eure Rückmeldungen, Erfahrungen usw. dazu. Alles Liebe!

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